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Wacken 3D – Filmische Dokumentation über Wacken OpenAir

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(CIS-intern) – Von Horst Schinzel Auf einer Wiese im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken stehen 75.000 Metal-Fans und stimmen wie ein bombastischer Chor in die Musik ein, die von der Bühne die Weite des Publikumsraums hallt. Der Nachthimmel ist hell erleuchtet von Pyrotechnik und Hunderten von Scheinwerfern. Nicht weit entfernt stehen ein paar Kühe, finden es vielleicht etwas laut, wundern sich aber nicht mehr – denn die Fans kommen jetzt schon seit fast 25 Jahren in ihren kleinen Ort am nördlichsten Rand der Republik …

Am 31. Juli 2014 ist es wieder so weit: Zum 25. Mal begeistert das Wacken Open Air seine Besucher mit „four days of music, mud and magic“. Nur eines ist in diesem Jahr anders: Das größte Heavy Metal Festival der Welt findet in diesem Jahr nicht nur in Wacken statt – das W:O:A kann man 2014 überall erleben. Am 24. Juli, eine Woche vor Festivalbeginn, startet WACKEN 3D in unseren Kinos – und mit der Kinokarte erhält
man ein Access All Area Festivalticket der ganz besonderen Art. Am Dienstag war die Welt-Uraufführung im Dammtor-Cinemaxx

WACKEN 3D ist ein Festivalfilm, wie es ihn noch nicht gegeben hat – über ein Festival, das es so sonst nirgendwo gibt. Überraschend, witzig, laut und ungebremst. Ein Kinoerlebnis für alle Sinne, das den Zuschauer per 3D und Wacken-Surround-Sound mitten rein holt ins Geschehen. Nicht nur für Musikfans und die Metalcommunity
ein Muss, sondern auch für die, die noch nie einen Fuß ins „Holy Wacken Land“ gesetzt
haben – für sie wird WACKEN 3D eine eindrucksvolle Reise in das faszinierende Paralleluniversum der W:O:A-Community.

Nicht nur Hagiografie

Dieser Film habe hagiografischen Charakter, schrieb die „Welt am Sonntag“ in einer Vorbesprechung. Hagiografie ist die Heiligenverehrung. Die ist ja eigentlich dem protestantischen Norden fremd. Für WACKEN 3D haben Regisseur Norbert Heitker und sein Team (6 Kamera-Units, 18 3D-Kameras) das komplette Festivalgeschehen in stereoskopischem, „echtem“ 3D gefilmt. Entstanden ist dabei ein Trip durch die unendlichen Weiten des Wacken-Universums, das man nun in seiner ganzen Vielfalt, Stimmung und ungebändigten Wucht im Kino erleben, sehen und hören kann.
Mit WACKEN 3D ist man direkt dran. An den Bands, an den Musikern und natürlich an den Fans. Man steht mit Deep Purple vor ihrem Auftritt auf der Bühne, sieht wie sich der Vorhang öffnet und gleitet in der untergehenden Sonne zu den ersten Takten von „Smoke on the Water“ über ein endloses Meer von Menschen.

Man erlebt Alice Cooper, Deep Purple, Motörhead und Rammstein und spürt, dass Wacken auch für sie alles andere als Alltag ist. Man begleitet junge Bands, die den „Metal Battle“ gewinnen wollen und auch schon bald zu den Großen gehören könnten. Man erlebt Fans, die aus Taiwan, den USA, Indien und Deutschland anreisen, geht mit ihnen in die Zeltstädte und erlebt, wie sie das Freibad von Wacken zur erweiterten
Partyzone erklären. Und man ist ganz einfach fasziniert von der Euphorie der Festivalbesucher, die trotz ihres oft martialischen Aussehens friedlich und ausgelassen miteinander feiern …

DIE IDEE
Vor vier Jahren gründete Tomas Erhart die Produktionsfirma JUMPSEAT 3D. Mit ihr wollte der seit vielen Jahren als Kameramann anerkannte Erhart seine Vision umsetzen, Musikevents in 3D live in Kinos zu übertragen, wie das bereits seit einiger Zeit mit Opernübertragungen ausgesprochen erfolgreich geschieht. „Musik im Zusammenhang mit 3D eröffnet eine neue Dimension für die Zuschauer. Das Dreidimensionale
hebt die Distanz zu den Künstlern auf der Bühne völlig auf und zieht den Zuschauer direkt ins Geschehen”, so Erhart. Mit dieser Idee im Hinterkopf nahm er im Winter 2011 Kontakt zu den Gründern des Wacken Open Air auf, Holger Hübner und Thomas Jensen. „Im Gespräch habe ich aber schnell festgestellt, dass eine Liveübertragung ins Kino im Zusammenhang mit dem Festival überhaupt nicht umsetzbar ist“, erzählt Erhart.

„Aber ich hatte eine Vision und fragte Holger spontan, ob er jemals über einen 3D Kinofilm über Wacken nachgedacht hätte.“ Über einige Monate und viele Verhandlungen hinweg entstand daraus ein konkretes Filmprojekt.Der erste Gedanke war, diesen Film gleich beim Wacken Open Air 2012 umzusetzen. Mit Hilfe privater Finanziers gelang es Erhart, 300.000 Euro für die Umsetzung einzusammeln. Aber noch während der Vorbereitung musste er erkennen, dass solch eine Unternehmung, vor allem in technischer Hinsicht, nicht realisierbar war. „Der Dreh eines derartigen Films in 3D ist eine große Herausforderung, weil 3D wie alle großen Kamera-Innovationen zunächst immer noch zu schwer, zu teuer und zu langsam ist. Es verträgt sich nicht unbedingt mit dem Dokumentarischen.“

Entmutigen ließ sich Erhart von der Erkenntnis allerdings nicht. Ihm war nur klar, dass es etwas länger dauern würde, das Projekt zu planen und die Mehrkosten zu finanzieren. „Wir haben das Open Air 2012 dann genutzt, mit schon erheblichem Aufwand auf dem Festival zu drehen, um Erfahrungen zu sammeln und von Wacken zu lernen. Wissend, dass am Ende kein Film herauskommen sollte, aber genug Material entsteht würde, um einen überzeugenden Trailer herzustellen“, sagt Erhart. Mit einem 25 Mann starken Team und unterschiedlichsten 3D-Formaten zog der Filmemacher im Sommer 2012 los, um in Wacken zu drehen. Dabei entstanden 70 Stunden Material, das Erhart und seine Leute genau studierten, um herauszufinden, was man instinktiv richtig gemacht hatte, was man besser vermeiden sollte, und wie man sich überhaupt mit 3D Kameras auf einem Festival richtig bewegt. Mehr als die Hälfte des Materials erwies sich als nicht brauchbar. Aus den verbliebenen 20 Stunden destillierte Regisseur Norbert Heitker einen siebenminütigen Trailer.

„Das war ein Glücksgriff“, meint Erhart. „Von da an war dieser Trailer mein bestes Argument für das Filmprojekt. Er nahm die Leute einfach mit und begeisterte auch Menschen, Der Trailer überzeugte nicht nur die Veranstalter des W:O:A von dem Projekt, er machte es erst möglich, Investoren und Gremien zu einer Finanzierung der erheblichen Produktionskosten zu ermutigen, um rechtzeitig zum W.O.A 2013 drehen zu können. Parallel zu Finanzierung und Vorbereitung wurden technische und organisatorische Lösungen für die zahlreichen technischen Herausforderungen gesucht, die ein 3D Livedreh auf einem Festival mit sich bringt.

DIE MITSTREITER
Bereits seit Mai 2012 war Norbert Heitker als wichtigster Mitstreiter Erharts mit an Bord. „Nachdem mir von den Wacken-Veranstaltern signalisiert wurde, dass sie von der Idee begeistert waren, machte ich mich umgehend auf die Suche nach einem geeigneten Regisseur“, erinnert sich Erhart. „Axel Schulz, Manager der „Ärzte”, empfahl mir Norbert. Das war ein großer Glücksfall. Er ist ein Nordlicht, was im Hinblick auf das Verständnis für Wacken nicht unwichtig war. Er verfügt über sehr viel Erfahrung im Musikbereich und
wurde u.a. für seine Arbeit an dem Clip ,Engel’ von Rammstein mit einem Echo ausgezeichnet. Last but not least brauchte man für ein derart großes internationales Projekt und dem damit verbundenen organisatorischen Aufwand einen Regisseur, der nicht nur eine stringente künstlerische Vision hat, sondern auch pragmatisch und gut organisiert ist – und genau so jemand ist Norbert Heitker.“

Auf seiner Suche nach einem geeigneten Koproduzenten für das immer aufwändiger werdende Projekt wurde Tomas Erhart in Stefan Schubert fündig. Er ist Produzent der Hamburger Filmproduktionsfirma WÜSTE Film und hat unter anderem Filme wie den Goldener-Bär-Gewinner Gegen die Wand (2004) von Fatih Akin oder Die Tür (2009) mit Mads Mikkelsen realisiert. Stefan Schubert begegnete dem Projekt zunächst mit einer gehörigen Portion Skepsis: „Ich bin kein ausgewiesener Metalfan und konnte mir zunächst nicht vorstellen, was das Besondere an einem Film über das Wacken Open Air sein sollte, das ich auch nur aus der Berichterstattung in den Medien kannte“, gesteht er. „Aber Tomas Erhart hat nicht lockergelassen und schleppte mich schließlich in ein Kino, um mir den siebenminütigen Trailer zu zeigen. Danach war ich überzeugt.“

Man einigte sich, das Mammutprojekt gemeinsam zu stemmen. Dazu Stefan Schubert: „Tomas’ Erfahrung als Kameramann ist riesig. Bei Fragen wie Kameralogistik, Workflows und den Umgang mit 3D, was man machen kann und wovon man besser die Finger lassen sollte, kann ihm kaum einer das Wasser reichen.Seine Erfahrung als Produzent hingegen war minimal. Und da kam ich ins Spiel. Wie man einen Film organisiert und ein aus so vielen Teilen und Leuten bestehendes Teil wie dieses organisatorisch stemmt und finanziert, war meine Expertise. Wir haben uns da sehr gut ergänzt. Und wir waren uns einig, dass wir keinen normalen Konzertfilm machen wollten, sondern einen allgemeingültigen Film über das Phänomen Wacken. Wir wollten mit dem Film die Möglichkeit bieten, Wacken aus den Augen der Festivalbesucher und der Bands mitzuerleben. Unser Ziel war das Große und Bombastische zu zeigen genau wie das Kleine und Feine.

25 Jahre W:O:A – Die Historie
Den Grundstein für das Wacken Open Air legten Thomas Jensen und Holger Hübner im Jahr 1989. Beide lebten in Wacken und hatten die Idee, in einer Kiesgrube in ihrem Heimatort ein Open-Air-Rockkonzert zu veranstalten. Ein Rockkonzert, das – anders als die zu dieser Zeit bekannten Metal-Festivals wie „Monsters of Rock“ oder „Super Rock“ – mehrere Tage dauern sollte, und bei dem die Besucher auch auf dem Konzert- Gelände campen könnten. Als Ort dachten sie an eine Kiesgrube, in der zu dieser Zeit ein Motorradclub große Treffen abhielt – nicht nur eine perfekte Location für das Konzert, die Biker wären auch die ersten Besucher, die man dafür gewinnen könnte.

Am 24. und 25. August 1990 war es dann so weit: Das Open Air fand in der Kiesgrube statt – vor kaum 800 Besuchern. Die Bands, die im ersten Jahr auftraten, hießen 5th Avenue, Motoslug, Sacret Season, Axe ’n Sex, Wizzard und Skyline, die Technik wurde bei der „Wacken-Erstausgabe“ noch auf einem Anhänger einer örtlichen Spedition installiert, und die Bühne bauten die Organisatoren selbst. Schon 1991 trat mit Gypsy Kiss die erste US-Band in Wacken auf, ein Jahr später folgten mit Saxon und Blind
Guardian erstmals international renommierte Künstler als Headliner. Und mit Bands aus Schweden, den USA, Irland und Belgien wurde das Festival nicht nur generell internationaler und größer – insgesamt 26 Acts traten 1992 auf -, sondern auch professioneller: Erstmals gab es eine richtige Bühne mit Licht- und Tonanlage, zudem wurde im DJ-Zelt neben der Hauptbühne mit der Party Stage eine zweite Bühne installiert.

Wegen des erhöhten Platzbedarfs wurde in diesem Jahr auch der Zeltplatz auf die benachbarten Wiesen des Bauern Uwe Trede verlegt. Nachdem die Veranstalter des W:O:A schon 1992 u.a. aufgrund von Mehrkosten für die Müllbeseitigung ein Bilanz-Minus verkraften mussten, kam es 1993 – ein Jahr, in dem sich das Festival durch Auftritte von Doro und Fates Warning immer größere Bekanntheit verschaffte – noch schlimmer: Die Organisation von Konzerten u.a. für Motörhead und Dio brachte ihnen so große finanzielle Verluste ein, dass in deren Folge ein Teil der Mannschaft aus dem W:O:A-Team ausstieg. Das 5-jährige Wacken-Jubiläum markierte damit einen Neustart des W:O:A. Der glückte, denn die finanzielle Lage stabilisierte sich 1994 und das Festival-Line-Up blieb weiterhin professionell mit sehr vielen international bekannten Bands, und die Zahl der Wacken-Besucher blieb mit 4500 ebenfalls konstant.1996 kam es in Wacken – vor allem Dank der vielen Fans, die die Böhsen Onkelz sehen wollten – zum ersten Mal zum Verkehrsstau. Da die alte Kiesgrube als Veranstaltungsort aus allen Nähten zu platzen begann, bot Uwe Trede an, das Festivalgelände auf sein Land und die bisher als Zeltplatz genutzten Flächen zu verlegen. Auf dem neuen Gelände wurde 1997 mit der W.E.T.-Stage eine dritte Bühne vor allem für Newcomer eingerichtet. Und auch in den Folgejahren wuchs das W:O:A kontinuierlich – bis zu seiner heutigen Größe,
mit der es jährlich 75.000 Besucher aufnehmen kann. Für viele Fans ist das W:O:A mittlerweile einer der Höhepunkte des Jahres und seit 2007 ist das Festival ausverkauft. Die Karten für das 25. Jubiläum in 2014 waren innerhalb von weniger als 48 Stunden nach Ende des Festivals 2013 weg – ein neuer Rekord.

Und auch sonst gab es immer wieder Neuerungen beim W:O:A. Fand das Festival ursprünglich an nur zwei Tagen statt, dauert es seit dem Jahr 2000 immer von Donnerstag bis Samstag. Der Donnerstag etablierte sich dabei als „Night to Remember“, an der vornehmlich „klassische“ Heavy-Metal-Bands auftreten. Und genau wie die Zahl der Bands und Besucher ist im Laufe der Jahre auch das Rahmenprogramm gewachsen. So wird u.a. seit 2000 auf dem Festivalgelände ein Biergarten betrieben, in dem der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wacken (die allseits bekannten „Wacken Firefighters“) das Festival schon vor dem offiziellen Start eröffnet.

Um die Fans nach Wacken zu bringen, gibt es seit 2002 den „Metal Train“, einen Sonderzug, der zu Festivalbeginn und -ende von Stuttgart über zahlreiche deutsche Städte nach Wacken und wieder zurück fährt. Etwa ein Drittel aller Wacken-Besucher reist dabei aus dem Ausland an. So werden zum Beispiel aus Skandinavien, Russland oder Spanien jährlich Bustouren zum W:O:A organisiert, die von Fans genutzt werden
können. Um unbekannte Bands zu fördern, gibt es beim W:O:A jährlich den „Metal Battle“, einen internationalen Bandwettbewerb, der in 30 Ländern ausgetragen wird. Zunächst treten die Bands dabei auf nationaler Ebene gegen andere an. Die Gewinner der nationalen Ausscheidungen erhalten dann die Möglichkeit, auf dem W:O:A vor einem großen Publikum zu spielen und – ausgewählt von einer Fachjury und Labelvertretern
einen Plattenvertrag bei Nuclear Blast zu gewinnen.

Und das W:O:A ist mittlerweile nicht mehr nur in Wacken. Im September 2012 organisierten die Veranstalter des W:OA: zum ersten Mal die „Hamburg Metal Dayz“ in der Hamburger Markthalle. Und im Mai 2013 wurde die erste Full Metal Cruise veranstaltet, eine Kreuzfahrt auf hoher See mit 2.000 Metalheads. Dazu noch 20
Bands, drei Bühnen und eine Prise Wellness – mit Sicherheit das etwas andere Metal-Festival.

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