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In Eutin wurde der Landesgeburtstag gefeiert

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Foto Horst Schinzel(CIS-intern) – Mit einer Feierstunde hat Schleswig-Holstein an diesem Sonnabend den 70. Geburtstag des Landes gefeiert. Gut 300 Gäste waren auf Einladung von Landtagspräsident Klaus Schlie und Ministerpräsident Torsten Albig in die Reithalle nach Eutin gekommen. Zu Gast waren unter anderem der britische Botschafter Sir Sebastian Wood sowie zahlreiche Trä-ger des Verdienstordens des Landes. Vertreten waren auch das Landeskabinett, Land-tagsabgeordnete sowie Repräsentanten unter anderem aus Gesellschaft, Politik, Kirchen und Wirtschaft.

Foto Horst Schinzel

Die Feierstunde begann mit einer Viertelstunde Verspätung. Ein alter Feuerlöscher im Gebüsch hatte für Irritationen gesorgt. Das Spezialkommando musste aus Groß-Nordsee anrücken und konnte schnell Entwarnung geben.

Vom vorläufigen Status bis zum ersten Landtag und zur ersten Regierung

In seiner Rede ging der Ministerpräsident auf die Geburtsstunde des Landes ein: „Im August 1946 sprach die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 46 der damaligen preußischen Provinz den vorläufigen Status eines Landes zu. Es folgten der erste Landtag und die erste Regierung. Wir verdanken diesen gelungenen Übergang in eine neue Zeit der britischen Militärverwaltung. Unter ihrem Protektorat wurden die Grundlagen gelegt für die gute demokratische Entwicklung unseres Landes“, so Albig.
Heute präsentiere sich Schleswig-Holstein mit einer großen Vielfalt und feiere stolz und selbstbewusst seinen 70. Geburtstag. „Das Land und seine Menschen haben in den ver-gangenen Jahrzehnten enorm viel gemeistert und geleistet“, sagte Albig. Die Welt verändere sich rasend schnell, und Schleswig-Holstein gehe diesen Weg mit – wie mit dem engen Austausch mit anderen Ländern, mit exzellenter Forschung oder mit neuen Energien. Daher würden in Eutin die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Landes im Mittelpunkt stehen.

Schleswig-Holstein ohne parlamentarische Demokratie nicht denkbar
Auch Landtagspräsident Klaus Schlie erinnerte an die Anfänge Schleswig-Holsteins vor 70 Jahren: „Der Wille zu einem echten Neuanfang und das Vertrauen der Briten – das waren zwei der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen der Gründung unseres Landes“. Essenziell sei aber eine politische Struktur, sagte Schlie. Die erhalte ein Land durch seine Verfassung, sein Parlament und seine Regierung.

„Nicht allein für unsere Geschichte, sondern vor allem für unsere Gegenwart und unsere Zukunft ist es entscheidend, dass wir uns immer wieder vor Augen führen, dass das Land Schleswig-Holstein ohne parlamentarische Demokratie nicht denkbar ist“, hob der Parla-mentspräsident hervor.

Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner könnten heute mit Stolz auf ihr Land blicken, unterstrich Schlie. „Wenn wir nicht vergessen, dass es 1946 der Wille zum Neuanfang, zur Selbstkritik, zum Wandel und zur Veränderung gewesen ist, der uns dieses Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand ermöglicht hat, dann sind wir alle für die Zukunft gut gerüstet“, sagte der Landtagspräsident.

Feierstunde mit Musik und Poetry-Slam

Zur Feierstunde in der Reithalle trat der Liedermacher Tim Linde mit seiner Band unter anderem mit dem Lied „Großes Land“ auf. Außerdem präsentierte die Poetry-Slammerin Mona Harry ihre ganz eigene Dichtung zum Landesgeburtstag. Zum Abschluss des Festaktes wurde von allen Gästen gemeinsam das Schleswig-Holstein-Lied gesungen.

Ökumenischer Gottesdienst: Alle reichen sich die Hand zum Friedensgruß

Dankbarkeit und Zuversicht standen am Sonnabend im Mittelpunkt eines ökumenischen Festgottesdienstes anlässlich des 70. Geburtstags des Landes Schleswig-Holstein. Die Feier mit Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein) Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg) fand in der Eutiner St. Michaelis-Kirche statt.

„In diesem Gottesdienst bringen wir unsere Dankbarkeit vor Gott“, sagte Bischof Magaard und erinnerte an die Aufbau- und Integrationsarbeit, die in den Dörfern und Städten Schleswig-Holsteins geleistet wurde und noch immer geleistet wird. Magaard: „Gott ermöglicht uns aber auch, an einem solchen Tag selbstkritisch zu sein im Hinblick auf das, was offen geblieben ist, woran wir weiterhin arbeiten müssen.“

Bischof Magaard: Miteinander der Religionen und Konfessionen im Blick

Da seien die Fragen nach dem Umgang mit Geflüchteten einst und heute, die Fragen nach dem Miteinander der Religionen und Konfessionen, nach dem Weg, „den wir als Gesellschaft im Hinblick auf soziale Fragen gehen“. Es gehe darum, „wie wir unsere Gesellschaft gestalten können, damit die Zukunft für alle Menschen hell ist“. Damit Kinder in diesem reichen Land nicht unter der Armutsgrenze leben müssen und Frauen und Männer, Menschen mit und ohne Handicap, faire Chancen haben, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Oft, so Bischof Magaard, setze es mehr innere Weite voraus, Menschen gegenüber das Herz zu öffnen, als sie leiblich zu sättigen. „Das ist eine Aufgabe, mit der keine Gemeinde, keine Gesellschaft mit ihren guten diakonischen und sozialen Projekten je fertig wird. Doch wo wir aufbrechen in Verbundenheit und Liebe zu den Menschen, den Einheimischen und Fremden, wird Segen darauf liegen.“

Erzbischof Dr. Stefan Heße blickte in seiner Predigt auf das Geburtsjahr des Landes und die schwierigen Anfänge vor 70 Jahren. „1946 lag vieles in Schutt und Asche: Gebäude und Existenzen, Wertvorstellungen und Persönlichkeiten, Träume, Pläne und Hoffnungen. Zu den 1,6 Millionen eingesessenen Schleswig-Holsteinern waren durch Krieg und Vertreibung eine Million Flüchtlinge gekommen. Sie mussten untergebracht und versorgt werden. Unsere Gemeinden platzten förmlich aus allen Nähten. Die Katholikenzahl verdreifachte sich etwa.“

Erzbischof Heße: Ausdauer, Geduld und Gottvertrauen notwendig

Allerdings habe sich Schleswig-Holstein erst so zu dem entwickelt, wie es heute sei – so Erzbischof Heße. „Die Vision, als Eingesessene und Zugewanderte den ‚echten Norden‘ zu bauen, wuchs erst mit der Zeit“. Mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen, stimme dies den Erzbischof zuversichtlich. „Wenn heute wieder viele Menschen in Not zu uns kommen; wenn politische Debatten extremer werden; wenn unsere Natur gefährdet ist. Integration, ein neuer gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Bewahrung der Schöpfung gelingen nicht von heute auf morgen. Ausdauer, Geduld und Gottvertrauen sind dafür notwendig – Eigenschaften, die wir hier im Norden haben.“
Zum Schluss reichten sich alle die Hand zum Friedensgruß
Bürgerfest nur mäßig besucht
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Quellen
Landeskanzlei und Presse Nordelbische Kirche

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